Die Welt ist ein Buch, von dem man nur die erste Seite gelesen hat, wenn man nur sein Land gesehen hat. (Fougeret de Moubron)
KW 13 – Abschiedsfeier des Kollegen
Dieses Wochenende haben wir unseren Kollegen mit dem wir eine Woche zuvor in Shanghai waren nun endgültig verabschiedet. Nach 8 Monaten China war er doch froh wieder zurück zu seiner Familie zu können.

Am Donnerstag Abend war die offizielle Abschiedsfeier zu der unser Kollege alle einlud mit denen er hauptsächlich zu tun hatte. Um 18:00 Uhr war Beginn in einem Restaurant im Wanda Plaza, einem riesigen Einkaufszentrum in Taicang.
Als dann gegen 18:30 Uhr auch die letzten eingetroffen waren und auch die Zuspätkommer ihren Gesangsbeitrag zur Entschädigung geliefert hatten, konnte die Feier beginnen (es gibt eine ungeschriebenes Gesetz, welches von uns eingeführt wurde um notorische Zuspätkommer zu bestrafen und sie zu mehr Pünktlichkeit zu bewegen. Dieses Gesetz besagt: bei Zuspätkommen müssen entweder 10RMB gezahlt oder ein Lied vor versammelter Mannschaft zum Besten gegeben werden).
Das aufgetischte Essen reichte von Lecker-mehr-davon über Mann-kann’s-essen bis Brauch-ich-nicht-noch-einmal, wobei Lecker-mehr-davon deutlich überwog.

Offizielles Abschieds-Essen

Gegen 22:00 Uhr sind wir dann von dem Fahrer zurück nach Shanghai gefahren worden.

Am Freitag Abend trafen wir uns erneut zum Abschied um 18:30 Uhr im Wirtshaus in Taicang. Dieses Mal allerdings nur wir Expats. Um den Rahmen unserer Feier noch zu erweitern wurde in diesem Zuge auch gleich noch der Geburtstag unserer chinesischen Bekannten gefeiert. Nachdem jeder etwas gegessen hatte, entwickelte sich ein durchaus lustiger Abend, an dem der ein oder andere Bier- bzw. Jackie-Cola-Tower gelehrt wurde und wir, aufgrund des Geburtstages, auch mit reichlich Kuchen verköstigt wurden.

Expat-Abschiedsfeier

Expat-Abschiedsfeier

Expat-Abschiedsfeier

Mein Chef und ich entschieden uns dann kurzerhand dazu, unserem Geburtstagskind noch ein Ständchen zu singen.

Geburtstags-Ständchen

Geburtstags-Ständchen

Gegen 00:00 Uhr war dann aber Schluss. Die eine Hälfte verabschiedete sich und machte sich auf den Weg nach Hause, die andere Hälfte, der unter anderem unser Abschiedskollege und ich angehörten, ging eine Hausnummer weiter in die HappyBar, in der noch ein wenig weiter gefeiert wurde.
Das wohl doch etwas mehr als nur ein wenig weiter gefeiert wurde, begriff ich, als ich mit etwas Kopfschmerzen morgens gegen 11:30 Uhr auf einem der Sofas in der Bar aufwachte. Neben mir lag eine der Angestellten und eine Sitzecke weiter eine weitere. Nun gut, immerhin hatte ich keine Ausgaben für ein Hotel...
Ich machte mich daran meine Schuhe anzuziehen und versuchte lautlos die Bar zu verlassen. Leider machte mir eine leere Flasche auf dem Boden einen Strich durch die Rechnung. Ich trat im Dunkeln dagegen wodurch die Mädels aufwachten. Mit einem “Good Morning” im vorbeigehen verschwand ich schließlich zügig durch die Tür.
Draußen versuchte ich verzweifelt ein Taxi zu bekommen, was aber entweder an der Destination scheiterte oder daran, dass die wenigen vorbeifahrenden Taxis bereits besetzt waren.
Da es zu allem Überfluss auch nach anfing in Strömen zu regnen, entschied ich mich dazu, im Wirtshaus nebenan erst einmal einen Kaffee zu trinken. Unsere Bedienung vom Vorabend, Michelle, war schon wieder auf den Beinen und begrüßte mich mit den Worten: “Oh my god, you look like you´re close to the borderline to death!”. Ich nahm es zur Kenntnis und bestellte mir einen Kaffee. Kurz darauf brachte sie mir meinen Kaffee und half mir anschließend noch ein Taxi zu bekommen. Nach etwa 1.5h kam ich an meinem Compound an und fiel daheim erst einmal ins Bett und dort in einen komatösen Schlaf, aus dem ich gegen 18:00 Uhr wieder erwachte. Ich fing an mich zu richten und fuhr mit dem eBike zum Carrefour um ein paar Dinge zu kaufen. Den restlichen Abend verbrachte ich dann auf der Couch.

Am Sonntag machte ich mich gegen 11:00 Uhr auf den Weg in die Stadt. Ziel war meine “Sonntags Stammkneipe”, das Camel.

The Camel Sportsbar

Gegen 12:15 Uhr kam ich dort an. Nachdem ich etwas gegessen hatte, lief ich weiter in die Yongfang Lu, die Kneipen- und Caféstraße unweit des Camels.

Französisches Viertel

Französisches Viertel

Hier setzte ich mich in ein Café und genoss bei strahlendem Sonnenschein einen Mojito.

Mhh lecker Mojito

Einen Kaffee und ein interessantes Gespräch mit einer Kellnerin später machte ich mich gegen 17:00 Uhr auf den Heimweg.
Zuhause angekommen machte ich mir etwas zu essen und verbrachte den Abend auf der Couch.

So weit so gut. Heute ist nicht alle Tage, ich komm´ wieder – keine Frage ! ;)
Zaijian