Die Welt ist ein Buch, von dem man nur die erste Seite gelesen hat, wenn man nur sein Land gesehen hat. (Fougeret de Moubron)
KW 14 – Schneider, Brunchen & Wildlife Park
Hallo da draußen,

dieses Wochenende war ein verlängertes Wochenende, da am Samstag der chinesische Ahnengedenk-Tag war und dieser, wie in China üblich, gleich mehrere Tage gefeiert wird. Deshalb hatte ich auch den darauffolgenden Montag frei.

Am Freitag Abend lies ich mich von einem Taxi in das Viertel meines Vorgesetzten fahren, da es dort einige westliche Restaurants gibt’s, unter anderem auch einen sehr guten Italiener.
Der Italiener ist zwar eine Kette, allerdings unterschiedet er sich sehr stark von den anderen Pizza-Ketten, da die Pizzaiolis eine dreimonatige Schulung bekommen, wie man klassisch italienisch die Pizza durch die Luft wirbelt.

Pizzaiolo im Pizza Express

Ich bestellte mir eine Portion „Bresaola con Asparagi verde“, gefolgt von einer „Pizza Margherita Prima“. Zum Abschluss gab es noch ein Tiramisu.

Asparagi Verde con Bresaola

Pizza Margherita Prima

Tiramisu

Gegen 21:30 Uhr habe ich dann den Heimweg angetreten und Zuhause noch einen Film auf der Couch angeschaut.

Am Samstag war ich bereits um 8 Uhr auf, was aber auch daran lag, dass meine Nanny heute mal wieder vorbei kam. Gegen 10 Uhr machte ich mich auf den Weg zur U-Bahn und fuhr mit dieser bis zur Haltestelle Longxi Road, die Station unseres Schneiders.
Beim Schneider angekommen bestellte ich mir für den bevorstehenden Sommer ein paar kurzärmelige Hemden und lief anschließend in die gegenüberliegende Lao Wai Jie, um etwas zu essen.
Als ich so am essen war, bekam ich einen Anruf eines Taicanger Kollegen, der von mir wissen wollte was ich denn heute noch vor hätte. Er meinte sie wollten morgen zusammen mit den anderen Kollegen in Shanghai Brunchen gehen und er hätte sich überlegt zusammen mit seiner Freundin schon heute nach Shanghai zu fahren um den Nachmittag hier zu verbringen und anschließend in einem Hotel zu übernachten.
Da aber bis Abends noch nicht sicher war wo sie Brunchen werden blieb er dann doch in Taicang und kam am nächsten Morgen mit den anderen nach Shanghai.
Gegen 17 Uhr machte ich mich auf den Weg nach Hause.
Gegen 20 Uhr fuhr ich dann mit dem Taxi in die Stadt zum Camel, um etwas zu essen. Ich hatte Glück, denn kurz nach meiner Ankunft kamen eine ganze Schar von Menschen die alle das Finale des Heineken-Cups sehen wollten. Da ich hierdurch in Unterzahl geriet was das gewünschte Fernsehprogramm betraf, entschloss ich mich gegen 22:00 Uhr weiter zu ziehen und meinen Tisch den Rugby-Fans zu überlassen.
Ich lief weiter in die Yongfu Road, in der die Bountybar und das Apartment beheimatet sind, welche ich auch in dieser Reihenfolge besuchte.
Nachdem ich ja mehr oder weniger aus dem Camel getrieben wurde, war ich in der Stunde in der ich die Bountybar besuchte, hauptsächlich damit beschäftigt den Bundesliga-Liveticker zu verfolgen. Als mir dann jedoch nach einem Toilettenbesuch kurzerhand mein Stuhl an der Bar geklaut wurde, verabschiedete ich mich und ging eine Hausnummer weiter ins Apartment.
Hier kam ich mit zwei Shanghaier Mädels ins Gespräch. Zumindest dachte ich das es sich um Mädels handeln würde, bis ich erfuhr wie „alt“ sie wirklich waren. Die eine war 39, verheiratet und Mutter eines Sohnes, die zweite war 35 Jahre alt. Nun gut, kann bei den Lichtverhältnissen mal passieren, wobei ich sagen muss dass sie wirklich verdammt jung aussehen…

Junggebliebene Mädels

Gegen 2 Uhr Uhr verabschiedeten sich die „Mädels“ dann nach Hause und auch ich verlies die Lokalität mit Ziel Tongren Road/Nanjing Road. Im dort befindlichen Judy’s war ebenso wenig Platz wie im Malone’s, weshalb ich schließlich im Manhattan gelandet bin, von dem ich nach einem Absacker gegen 3 Uhr den Heimweg antrat.

Am Sonntag Morgen bekam ich gegen 10:15 Uhr einen Anruf, das die Kollegen sich jetzt auf den Weg machen, sie aber nicht ins HongKong Plaza gehen um zu Brunchen sondern ins Radisson Blu.
War für mich kein Problem, im Gegenteil es war sogar einfacher zu erreichen, da die U-Bahnstation „People‘s Square“ direkt davor liegt.
Gegen 11:30 Uhr kam ich am Radisson Blu an, meine Kollegen waren wenige Minuten zuvor ebenfalls eingetroffen. Der Sonntags-Brunch wird jede Woche von 11 Uhr bis 14:30 Uhr abgehalten und findet im 45. Stock des Hotels statt. Das besondere hier ist, dass sich das Restaurant langsam dreht, weshalb man dank der riesigen Fensterfront quer durch Shanghai schauen kann, was dann auch ein bisschen für den hohen Preis von 450RMB/Person entschädigt (ohne Sekt, Wein,… wären es 350RMB aber wer macht denn sowas?).
Essen war großartig, es gab wirklich alles. Von Austern und Alaska-Seekrabben, über indische Spezialitäten bis hin zu einer riesigen Auswahl an Salaten, verschiedensten Käsesorten und Brot. Gegen 12:30 Uhr wurde dann auch der Pizzaofen angeworfen und es gab frisch gebacken Pizza aus dem Steinofen. Zum Abschluss gab es dann noch eine sehr großzügige Dessert-Theke. Ich glaube die 450 RMB haben wir im großen und ganzen wieder rein gegessen 

Brunchen im Radisson Blu

Brunchen im Radisson Blu

Brunchen im Radisson Blu

Brunchen im Radisson Blu

Brunchen im Radisson Blu

Gegen 14:30 Uhr sind wir dann mit dem Fahrer unserer Kollegen nach Pudong gefahren um den dortigen Wildlife Park zu besichtigen. Gegen 15:30 Uhr kamen wir schließlich dort an. Wir besorgten uns Tickets und starteten unsere Tour durch den Park mit einer Busfahrt durch die Gehege, ähnlich wie einige Wochen zuvor im Tigerpark in Harbin.
Nach der Bustour ging es zu Fuß weiter durch den Park. Wir bekamen, Pandas, Flamingos und Giraffen zu Gesicht. Wo jetzt, mal abgesehen von der kleinen Bustour, genau der Unterschied zu einem stinknormalen Zoo sein soll, erschloss sich allerdings uns allen nicht. Obwohl die Öffnungszeiten offiziell bis 18:00 Uhr angegeben waren, konnte man ab 17:15 Uhr leider so gut wie keine Tiere mehr in den Gehegen sehen, weshalb wir uns dann auch relativ zügig auf den Rückweg machten.
Mit dem Taxi ging es dann zum kleinen Fakemarkt, da einer meiner Kollegen noch ein paar Gürtel für einen seiner Kollegen besorgen musste. Als er aber nach 25 Minuten immer noch nicht zurück war, abgemacht waren 10 Minuten, entschlossen wir uns in die gegenüberliegende Lao Wai Jie zu gehen und uns schon einmal einen Tisch in einem Restaurant zu nehmen.
Kurze Zeit später stieß dann auch unser Shopping-Pärchen hinzu und wir konnten mit dem Bestellen beginnen.
Nach dem gemeinsamen Abendessen ging es dann gegen 21 Uhr nach Hause. Zuhause warf ich mich auf die Couch und lies bei einem Bier den Abend vor dem Fernseher ausklingen.

Am Montag war dann ausschlafen angesagt. Als dieser Punkt auf der Tagesordnung erledigt war, begab ich mich zum Fenster und musste feststellen, dass heute ein weitaus schlechteres Wetter herrschte als am Tag zuvor. Bewölkt und windig. Ich entschied mich aufgrund der aktuellen Wetterlage dazu, heute einen Heimtag zu machen, schnappte mir mein Geschäfts-Laptop und warf mich auf die Couch. Nach etwa 2 Stunden Heimarbeit befand ich dann, dass nun genug gearbeitet sei, schließlich war ja eigentlich frei und zudem noch Montag.
Ich schnappte mir die Fernbedienung und verbrachte den Nachmittag hauptsächlich damit, mir über den deutschen Sender echte Nachrichten aus Deutschland und Europa anzusehen. Zwischendurch machte ich meine Wäsche oder mir etwas zu essen.
Gegen 18:30 Uhr raffte ich mich dann dazu auf doch noch einen Fuß vor die Tür zu setzten und fuhr mit meinem eBike zum Carrefour, um bei der dortigen Reinigung meine Hemden abzugeben.
Nach einer Nudelsuppe in einem der Restaurants dort fuhr ich wieder nach Hause und verbrachte den restlichen Abend wieder auf der Couch.

So weit, so gut. Heute ist nicht alle Tage, ich komm‘ wieder – keine Frage ! ;)
Zaijian