Die Welt ist ein Buch, von dem man nur die erste Seite gelesen hat, wenn man nur sein Land gesehen hat. (Fougeret de Moubron)
Mittwoch, 30. April 2014
KW 16 – Qingdao
Hallo Welt,

dieses Wochenende sind mein Kollege und ich für einen Kurztrip nach Qingdao geflogen.
Qingdao liegt nördlich von Shanghai in der Provinz Shandong und hat rund 8 Millionen Einwohner.
Von 1898 bis 1914 gehörte die Stadt als Kolonie zum Deutschen Reich. Weltweit bekannt ist die Stadt für ihr Bier namens Tsingtao, das seinen Ursprung in der deutschen Kolonialzeit hat.

Am Samstag Morgen wurden wir vom Fahrer unseres Kollegen um 5:30 Uhr am Compound abgeholt und zum ca. 10km entfernten Hongqiao Airport, dem alten Flughafen Shanghais, gebracht. Eigentlich war geplant, dass wir mit dem Taxi dorthin fahren, weshalb wir unseren Makler baten, uns für 5:30 Uhr ein Taxi zu bestellen. Dies scheiterte jedoch, da um die Uhrzeit kein Taxi wegen 40-50 RMB fahren würde - so zumindest die Aussage unseres Maklers. Er bot uns aber dann im selben Zug einen Privatfahrer an, der uns für 300RMB an den Airport gefahren hätte. Das ganze Land ist voll von Verbrechern…

Gegen 5:45 Uhr kamen wir dann jedenfalls am Airport an und begaben uns zu den Automaten im Self-Check-in-Bereich um unsere Tickets auszudrucken. Da wir, für einen Inlandsflug, relativ zeitig am Airport waren, setzten wir uns anschließend in ein Cafe um die Wartezeit ein wenig zu überbrücken. Gegen 06:30 Uhr machten wir uns dann auf den Weg zu den Sicherheits-Kontrollen, die wir nach einem kleinen Irrlauf auch fanden. Um 7:00 Uhr begann dann das Boarding und pünktlich um 7:30 Uhr hoben wir in Shanghai ab.
Um exakt 9:00 Uhr kamen wir auch schon in Qingdao an. Wir nahmen uns ein Taxi und fuhren erst einmal in unser Hotel. Aufgrund der Erfahrungen der letzten Woche, sind wir dieses Mal auf Nummer sicher gegangen und haben unsere Zimmer in einem 4-Sterne Hotel gebucht. Im Hotel angekommen durften wir sogar schon unsere Zimmer beziehen, was offiziell erst ab 12:00 Uhr möglich gewesen wäre.
Ich hatte wieder mehr Glück als mein Kollege, da ich ein Zimmer mit Meerblick bekam, zumindest teilweise. Er bekam ein Zimmer auf der anderen Gebäudeseite und konnte von dort das gegenüberliegende Holiday Inn und die Innenstadt „bewundern“.

Copthorne Hotel Qingdao

"Meerblick"

Nach etwa einer Stunde verließen wir das Hotel mit Ziel Uferpromenade. Hier haben wir uns dann das olympische Segeldorf von 2008 angeschaut.

Uferpromenade

Uferpromenade

In einem Restaurant haben wir dann etwas gegessen und uns anschließend auf den Weg zur Brauerei gemacht – dem Hauptgrund unseres Qingdao-Besuches.
Nach etwa 15 Minuten Taxifahrt erreichten wir schließlich die Beer-Street und die Brauerei.
Wir liefen zum Eingang des Museums, besorgten uns Tickets und starteten unsere Tour durch die Geschichte der Tsingtao-Brauerei.
Da die Brauerei von Deutschen während der Kolonialzeit gegründet wurde, anschließend nach dem Sieg der Japaner ebenso wie die Stadt in deren Hände fiel und nach dem Ende des 2. Weltkriegs wieder chinesisch wurde, gab es allerlei Etiketten, Werbetafeln und diverse andere Dinge aus den einzelnen Zeiten zu sehen.

Tsingtao Brauerei

Tsingtao-Brauerei

Tsingtao-Brauerei

Tsingtao-Brauerei

Tsingtao-Brauerei

Tsingtao-Brauerei

Tsingtao-Brauerei

Zum Schluss bekam man gegen Vorzeigen des Tickets noch ein kleines Glas naturtrübes Bier und ein Päckchen Erdnüsse umsonst, ehe es in die Tsingtao-Bar ging, in der man für einen lächerlich kleinen Preis Bier direkt aus dem Brauerei Tank bekam. Für einen 1.25 Liter Pott musste man umgerechnet lediglich 3 Euro zahlen. Zum Vergleich: In Shanghai kostet eine kleine Flasche (0.296l) in einer Bar 35RMB, also 4 Euro.

Tsingtao-Bar

Nachdem sich jeder von uns noch mit ein paar Souvenirs eingedeckt hatte, fuhren wir weiter in das ehemalige deutsche Viertel, da es hier angeblich noch einige Bauten aus der Kolonialzeit zu sehen gab. Den ein oder anderen haben wir gesehen, allerdings hatten wir uns mehr erhofft.

ehem. Deutsches Viertel

ehem. Deutsches Viertel

Für einen kleinen Aufreger sorgte dann mein Kollege, als er unwissend ein Regierungsgebäude fotografierte. Bevor er sich das Foto anschauen konnte, kam schon ein Soldat aus dem Gelände über die Straße gerannt, salutierte vor uns und wies meinen Kollegen dazu an, das soeben gemachte Foto wieder zu löschen. Da er das Handy allerdings erst eine Woche hatte, dauerte es ein wenig bis er herausfand wie er Bilder wieder löschen konnte. Glücklicherweise blieb der Soldat ruhig. Als das Foto dann schließlich gelöscht war, salutierte er wieder, rannte zurück zum Gelände, vergewisserte sich auf der anderen Straßenseite allerdings durch nochmaliges umdrehen darüber, dass wir nicht erneut ein Foto schossen.
Durch das eben passierte etwas geschockt, entschieden wir uns dazu, den Ort so schnell wie möglich zu verlassen und suchten uns ein Taxi. Mit diesem sind wir dann ans Hotel gefahren. Bevor wir aber auf unsere Zimmer gingen um unsere Souvenirs abzulegen, etwas zu schlafen und zu duschen, liefen wir rüber zum Carrefour um ein paar Sachen einzukaufen.
Gegen 21:30 Uhr machten wir uns wieder auf den Weg. Ziel war erneut die Beer Street. Als wir dort gegen 22:00 Uhr ankamen, mussten wir aber feststellen, dass hier wohl tagsüber das Hauptgeschäft gemacht wird. Viele Bars der etwa 500m langen Straße hatten bereits aufgestuhlt oder waren am putzen.
Als wir dann eine offene gefunden hatten, bestellten wir uns einen Krug naturtrübes Bier und suchten andere Orte die wir aufsuchen könnten.
Nachdem wir dank Google ein paar Alternativen gefunden hatten, machten wir uns gegen 23:30 Uhr mit dem Taxi auf den Weg zur nahegelegensten. Diese erwies sich auch als Volltreffer, weshalb wir hier auch bis zum Ende blieben.

Ich halt...

Gegen 1 Uhr machten wir uns schließlich auf den Weg ins Hotel.

Als ich am Sonntag Morgen aufstand und aus dem Fenster sah, war außer grau nichts zu sehen, also überhaupt nichts. In den frühen Morgenstunden war eine massive Nebelfront vom Meer herein gezogen und hatte die komplette Stadt eingehüllt.

Nebelsuppe

Ich habe dann gegen 9 Uhr ausgecheckt und mich an der Rezeption erkundigt wie man denn am Besten zum Berg Laoshan kommt. Da ich annahm, dass sich mein Kollege wie abends zuvor abgemacht beim Friseur befindet, habe ich mich anschließend auf den Weg ins Starbucks um die Ecke gemacht und bei einem Kaffee gewartet. Gegen 10 Uhr erhielt ich einen Anruf meines Kollegen der mir beichtete, dass er verschlafen hatte und nun direkt ins Starbucks nachkommt.
Wir entschlossen uns dann, trotz der Nebelsuppe, unser Glück zu versuchen und fuhren mit dem Taxi, welches wir gleich den ganzen Tag buchten, zum Berg Laoshan. An der „Talstation“ besorgten wir uns Tickets und fuhren mit Bussen zum Parkplatz, von dem alle Routen starten. Da wir nur ein Zeitfenster von zwei Stunden hatten, entschieden wir uns für die kleine Route, welche uns zum bekannten „Tight Sound Waterfall“ führte und dem malerischen Flussverlauf des Beijiushui Rivers folgte. Leider war aufgrund des niedrigen Wasserstandes des Flusses nicht viel vom Wasserfall zu sehen. Wir spekulierten ob es vielleicht an der Brauerei liegt, da diese das Wasser des Beijiushui Rivers zum brauen benutzt...

Laoshan

Laoshan

Laoshan

Laoshan

Laoshan Wasserfall

Gegen 13 Uhr traten wir den Rückweg an und waren gegen 14 Uhr wie abgemacht am Parkplatz. Unser Taxi allerdings nicht. Auch nach mehrmaligem Anrufen konnten wir ihn nicht erreichen, weshalb wir uns dann etwas angesäuert ein anderes nahmen, nur um dann etwa 20 Minuten später vom eigentlichen Fahrer angerufen zu werden. Egal, nicht unser Problem wenn er nicht erreichbar ist.

Wir ließen uns vom Taxi-Fahrer an der Beer-Street absetzen, da wir beide noch einmal zum Abschluss das naturtrübe Tsingtao trinken wollten.
Nach einem gemütlichen Ausklang des Ausflugs organisierten wir uns gegen 18 Uhr ein Taxi und fuhren zum Flughafen, welchen wir gegen 19 Uhr erreichten. Wir holten unsere Tickets und aßen etwas und nach ein wenig Wartezeit ging auch schon das Boarding los und wir hoben pünktlich um 20:45 Uhr in Qingdao ab. Mit einer etwa 20 minütigen Verspätung kamen wir um 22:20 Uhr in Shanghai Hongqiao an und von dort ging es mit dem Taxi nach Hause.

So weit, so gut. Heute ist nicht alle Tage, ich komm´ wieder – keine Frage ! ;)

P.S. Das wird mein letzter Blog-Eintrag, da ich sowieso bald wieder Zuhause bin :) bis die Tage



Donnerstag, 17. April 2014
KW 15 - Xi´an
Hallo liebe Leute,

diese Woche ging es nach Xi’an.
Xi’an liegt nordwestlich von Shanghai, hat ca. 4.000.000 Einwohner und ist die Hauptstadt der Provinz Shaanxi. Xi’an besitzt eine nahezu vollständig erhaltene Stadtmauer und war der Ausgangspunkt der Seidenstraße. Die Stadt ist außerdem der Ausgangspunkt für Besichtigungen der Terrakotta-Armee, welche der Hauptgrund unseres Wochenend-Trips war.

Aber nun mal der Reihe nach.
Am Donnerstag Abend war Abschieds- und Danke-Essen für unseren Kollegen, welcher für zwei Wochen bei uns war, um sich einen Überblick von der aktuellen Situation beim Rundschleifen zu verschaffen und um Bestellungen aufzugeben. Er wird in vier Wochen wieder zurückkehren um dann sechs Wochen lang die Leute zu trainieren.
Beginn war um 18:30 Uhr in unserem chinesischen Stammlokal in Taicang, in welchem auch die bisherigen Abschiede gefeiert wurden. Es wurden verschiedene Gerichte aufgetischt, welche wir zum Teil auch noch nicht kannten.

Abschiedsessen

Anschließend ging die Ganbei-Runde los, in der es sich unsere chinesischen Mitarbeiter natürlich nicht nehmen ließen, sich einzeln von ihrem scheidenden und bald wieder Mentor zu verabschieden. Dies wurde vollzogen indem jeder Mitarbeiter ein Glas Bier auf Ex mit unserem Kollegen trank. Für die Chinesen nicht so schlimm wie für unseren Kollegen, da er schlussendlich 8 Glaeser trinken musste.
Dummerweise mussten anschließend wir anderen daran glauben und irgendwie haben sie sich mich als Lieblingsgegner ausgesucht. Nach dem 14. Glas war dann aber Gott sei Dank Schluss. Mehr wäre aufgrund der vielen Luft im Bauch auch nicht gegangen…
Gegen 21:30 Uhr war dann auch schon wieder rum und wir ließen uns von unserem Fahrer nach Hause bringen.

Am Freitag Abend wollten mein Kollege und ich eigentlich nur kurz in die Stadt um etwas Essen zu gehen. Dieses Unternehmen wäre aber beinahe schon von Beginn an gescheitert, da wir kein Taxi bekamen. Glücklicherweise nahmen uns zwei Portiers die gerade Feierabend hatten mit uns setzten uns an der U-Bahnstation ab. Mit dieser ging es dann in die Stadt bis zum Umstieg auf die Linie 7. Wir entschieden uns aber aus Zeitgründen dazu, von hier mit dem Taxi zu fahren, was sich anschließend als verbesserungswürdige Idee herausstellen sollte. Es war kein Taxi zu finden. In der kompletten Shanghaier Innenstadt gab es so gut wie kein Taxi und die die kamen, waren besetzt oder ignorierten unser winken. Da es mittlerweile doch schon wieder 21:15 Uhr war und wir noch nicht mal angekommen waren, entschieden wir uns dazu, im nahegelegenen McDonalds etwas zu essen. Von hier liefen die Straße weiter uns kamen schließlich in Ecken, welche wir beide zuvor noch nicht gesehen hatten. Nach einer Weile umherlaufen, entschieden wir uns dazu aufgrund der Uhrzeit, dass es wohl das Beste sei nach Hause zu gehen. Prompt kam ein Taxi welches uns nach Hause fuhr. Seltsamer Abend…

Am Samstag war er dann gekommen, der Beginn unseres Xi’an-Trips. Wir wurden morgens wie abgemacht vom Fahrer unseres Kollegen um 6 Uhr am Compound abgeholt. Es hatte über Nacht jedoch derartig geregnet, dass sämtliche Wege im Compound unter Wasser standen, weshalb ich bereits nach fünf zurückgelegten Metern nasse Schuhe hatte. Prima Start in den Tag, da kann es eigentlich nur aufwärts gehen - ging es aber nicht. Es regnete so stark, dass wir mit maximal 60km/h zum 62km entfernten Airport schlichen. Als wir diesen schließlich erreichten, liefen wir zum Schalter, besorgten uns unsere Tickets und gaben unsere Rucksäcke auf. Anschließend besorgten wir uns noch einen Kaffee und dann ging auch schon das Boarding los.
Aus dem planmäßigen Abflug um 8:30 Uhr wurde dann aber aufgrund des starken Regens 9:45 Uhr. Nun ja, mit über einer Stunde Verspätung hoben wir dann in Shanghai ab und kamen gegen 12:20 Uhr in Xi’an an. Wir nahmen uns ein Taxi und ließen uns zuerst an unser Hotel fahren, an dem wir etwa eine Stunde später auch ankamen. Hier folgte der nächste Tiefschlag. Das im Internet so angepriesene Hotel entpuppte sich als eine, in einer Seitenstraße liegende,
mittelprächtige Bruchbude. Hier hatte ich aber noch Glück im Unglück, da ich ein Zimmer mit Flachbildfernseher und sauberen Böden bekam. Mein Kollege bekam einen alten Röhrenfernseher und klebrige Böden. Was soll ich sagen, jeder wie er es verdient. 
Nach kurzem Überlegen ob wir nicht doch ins Hilton um die Ecke umziehen sollten, entschlossen wir uns dazu, heute Abend einfach eins mehr zu trinken, in der Hoffnung das es uns dann egal sei.
Erstes Ziel unseres Trips war die alte Stadtmauer, welche wir zu Fuß relativ zügig erreichten.
Wir besorgten uns ein Ticket und begannen unseren Spaziergang auf der Mauer. Die alte Stadtmauer ist rechteckig um den Stadtkern herum gebaut und hat eine Länge von knapp 14km. Am Boden hat sie eine Dicke von 18m (!) und wäre im Zuge der Kulturrevolution beinahe dem damaligen Abrisswahnsinn zum Opfer gefallen.
Nach etwa 2km entschlossen wir uns dazu, uns auch ein Fahrrad zu mieten und die Mauer auf dem Fahrrad zu erkunden.

Stadtmauer Xi´an

Stadtmauer Xi´an

Stadtmauer Xi´an

Stadtmauer Xi´an

Um Punkt 18:00 Uhr gaben wir die Raeder wieder zurück, verließen die Mauer und liefen zu einer Kneipen- und Cafestraße am Fuße der Mauer. Hier setzten wir uns in die Sonne und schauten bei einem Weizen dem bunten Treiben zu.

Erst mal was trinken...

Da wir beide noch nichts gegessen hatten, machten wir uns auf die Suche nach einem Restaurant. Nach einiger Zeit fanden wir dann eins und bestellten uns auf anraten der Kellnerin eine Pizza zusammen, da sie der Meinung war, die Pizza würde für zwei Leute reichen. Tat sie nicht. Wir verließen aber trotzdem das Lokal, um uns nicht weiter von den Kellnern anstarren lassen zu müssen und machten uns auf die Suche nach der Barstrasse welche mein Kollege zuvor im Internet gefunden hatte. Beim zweiten Versuch haben wir sie schließlich gefunden und erst einmal etwas gegessen.

Defu Lane

Anschließend starteten wir eine kleine Tour durch die Bars.
Gegen 00:15 Uhr wollten wir uns eigentlich von einem Taxi ins Hotel fahren lassen. Es war aber kein freies zu bekommen. Eine wahre Flut an Taxis aber kein freies.
Schließlich entschieden wir uns dazu zum Hotel zu laufen und währenddessen nach Taxis Ausschau zu halten. Auf der Hälfte des Weges bekamen wir dann auch eins und so kamen wir gegen 1 Uhr im Hotel an. Ich habe mir dann noch das Bundesliga-Spiel Bayern-Dortmund angeschaut uns bin gegen 2:15 Uhr ins Bett.

Am Sonntag stand die Terrakotta-Armee auf dem Programm. Wir trafen uns um 9 Uhr in der „Lobby“ des Hotels zum gemeinsamen Check-Out und liefen von hier zum nahegelegenen Hilton um ein Taxi zu bekommen. Der erste Taxifahrer wollte 120RMB, der zweite 150RMB und der dritte 500RMB, wobei dieser uns hingefahren, auf uns gewartet und uns wieder zurück gefahren hätte. Da sowieso keiner nach Taxameter fahren wollte und uns der Hotelpage des Hilton erklärte, es würde an der Terrakotta-Armee keine Taxis geben, entschlossen wir uns dazu, bevor wir am Ende nicht mehr Heim kommen sollten, das dritte Angebot anzunehmen.
Nach etwa einer Stunde Fahrt erreichten wir das Museum. Wir besorgten uns Tickets, nahmen uns für 200RMB eine Führerin und ließen uns von ihr die Geschichte des Museums und der Krieger erklären. Wirklich interessant. Man kann eigentlich nur ungläubig den Kopf schütteln über eine solche Dimension an Größenwahn. 6000 Krieger, jeder mit einem anderen Gesichtsausdruck, anderer Frisur und Kleidung.

Terrakotta-Armee

Terrakotta-Armee

Terrakotta-Armee

Terrakotta-Armee

Terrakotta-Armee

Terrakotta-Armee

Terrakotta-Armee

Terrakotta-Armee

Nach etwa 2.5h waren wir durch. Wir ließen uns von unserer Führerin ein gutes Restaurant etwas abseits des Tourismus zeigen und aßen erst einmal zu Mittag.
Mit dem Fahrer ging es dann wieder zerdrück ins Zentrum von Xi’an, genauer gesagt zum Bell Tower. Wir kauften uns ein Kombi-Ticket, was uns erlaubte den Bell und den Drum Tower zu besichtigen.

Bell Tower

Im Drum Tower haben wir dann zufällig auch noch die Vorführung mitbekommen.
Wahnsinn, wirklich sehr cool und vor allem umsonst.

Drum Tower

Drum Tower

Drum Tower

Beim anschließenden Bummel durch die Marktgasse erwarben wir für 10RMB das Stück kleine Terrakotta-Krieger, von denen ich fünf Stück mitnahm. Mit den Kriegern im Gepäck machten wir uns auf den Weg in Richtung Hauptstraße um ein Taxi zum Flughafen zu bekommen. Nach 20 Minuten winken bekamen wir schlussendlich eins. Seltsamerweise wollte auch er uns nur ohne Taxameter fahren. Die ganze Stadt scheint korrupt zu sein. Wir verhandelten einen Fixpreis und kamen um Punkt 18:00 Uhr am Flughafen an. Hier besorgten wir uns wieder unsere Tickets, gaben unser Gepäck auf und stiegen nach einer kleinen Kaffeepause schließlich in den Flieger nach Shanghai. Mit etwas Verspätung kamen wir um 21:45 Uhr in Shanghai Hongqiao an und stiegen dort auch direkt in ein Taxi nach Hause.

So weit, so gut. Heute ist nicht alle Tage, ich komm‘ wieder – keine Frage ! ;)
Zaijian



Donnerstag, 10. April 2014
KW 14 – Schneider, Brunchen & Wildlife Park
Hallo da draußen,

dieses Wochenende war ein verlängertes Wochenende, da am Samstag der chinesische Ahnengedenk-Tag war und dieser, wie in China üblich, gleich mehrere Tage gefeiert wird. Deshalb hatte ich auch den darauffolgenden Montag frei.

Am Freitag Abend lies ich mich von einem Taxi in das Viertel meines Vorgesetzten fahren, da es dort einige westliche Restaurants gibt’s, unter anderem auch einen sehr guten Italiener.
Der Italiener ist zwar eine Kette, allerdings unterschiedet er sich sehr stark von den anderen Pizza-Ketten, da die Pizzaiolis eine dreimonatige Schulung bekommen, wie man klassisch italienisch die Pizza durch die Luft wirbelt.

Pizzaiolo im Pizza Express

Ich bestellte mir eine Portion „Bresaola con Asparagi verde“, gefolgt von einer „Pizza Margherita Prima“. Zum Abschluss gab es noch ein Tiramisu.

Asparagi Verde con Bresaola

Pizza Margherita Prima

Tiramisu

Gegen 21:30 Uhr habe ich dann den Heimweg angetreten und Zuhause noch einen Film auf der Couch angeschaut.

Am Samstag war ich bereits um 8 Uhr auf, was aber auch daran lag, dass meine Nanny heute mal wieder vorbei kam. Gegen 10 Uhr machte ich mich auf den Weg zur U-Bahn und fuhr mit dieser bis zur Haltestelle Longxi Road, die Station unseres Schneiders.
Beim Schneider angekommen bestellte ich mir für den bevorstehenden Sommer ein paar kurzärmelige Hemden und lief anschließend in die gegenüberliegende Lao Wai Jie, um etwas zu essen.
Als ich so am essen war, bekam ich einen Anruf eines Taicanger Kollegen, der von mir wissen wollte was ich denn heute noch vor hätte. Er meinte sie wollten morgen zusammen mit den anderen Kollegen in Shanghai Brunchen gehen und er hätte sich überlegt zusammen mit seiner Freundin schon heute nach Shanghai zu fahren um den Nachmittag hier zu verbringen und anschließend in einem Hotel zu übernachten.
Da aber bis Abends noch nicht sicher war wo sie Brunchen werden blieb er dann doch in Taicang und kam am nächsten Morgen mit den anderen nach Shanghai.
Gegen 17 Uhr machte ich mich auf den Weg nach Hause.
Gegen 20 Uhr fuhr ich dann mit dem Taxi in die Stadt zum Camel, um etwas zu essen. Ich hatte Glück, denn kurz nach meiner Ankunft kamen eine ganze Schar von Menschen die alle das Finale des Heineken-Cups sehen wollten. Da ich hierdurch in Unterzahl geriet was das gewünschte Fernsehprogramm betraf, entschloss ich mich gegen 22:00 Uhr weiter zu ziehen und meinen Tisch den Rugby-Fans zu überlassen.
Ich lief weiter in die Yongfu Road, in der die Bountybar und das Apartment beheimatet sind, welche ich auch in dieser Reihenfolge besuchte.
Nachdem ich ja mehr oder weniger aus dem Camel getrieben wurde, war ich in der Stunde in der ich die Bountybar besuchte, hauptsächlich damit beschäftigt den Bundesliga-Liveticker zu verfolgen. Als mir dann jedoch nach einem Toilettenbesuch kurzerhand mein Stuhl an der Bar geklaut wurde, verabschiedete ich mich und ging eine Hausnummer weiter ins Apartment.
Hier kam ich mit zwei Shanghaier Mädels ins Gespräch. Zumindest dachte ich das es sich um Mädels handeln würde, bis ich erfuhr wie „alt“ sie wirklich waren. Die eine war 39, verheiratet und Mutter eines Sohnes, die zweite war 35 Jahre alt. Nun gut, kann bei den Lichtverhältnissen mal passieren, wobei ich sagen muss dass sie wirklich verdammt jung aussehen…

Junggebliebene Mädels

Gegen 2 Uhr Uhr verabschiedeten sich die „Mädels“ dann nach Hause und auch ich verlies die Lokalität mit Ziel Tongren Road/Nanjing Road. Im dort befindlichen Judy’s war ebenso wenig Platz wie im Malone’s, weshalb ich schließlich im Manhattan gelandet bin, von dem ich nach einem Absacker gegen 3 Uhr den Heimweg antrat.

Am Sonntag Morgen bekam ich gegen 10:15 Uhr einen Anruf, das die Kollegen sich jetzt auf den Weg machen, sie aber nicht ins HongKong Plaza gehen um zu Brunchen sondern ins Radisson Blu.
War für mich kein Problem, im Gegenteil es war sogar einfacher zu erreichen, da die U-Bahnstation „People‘s Square“ direkt davor liegt.
Gegen 11:30 Uhr kam ich am Radisson Blu an, meine Kollegen waren wenige Minuten zuvor ebenfalls eingetroffen. Der Sonntags-Brunch wird jede Woche von 11 Uhr bis 14:30 Uhr abgehalten und findet im 45. Stock des Hotels statt. Das besondere hier ist, dass sich das Restaurant langsam dreht, weshalb man dank der riesigen Fensterfront quer durch Shanghai schauen kann, was dann auch ein bisschen für den hohen Preis von 450RMB/Person entschädigt (ohne Sekt, Wein,… wären es 350RMB aber wer macht denn sowas?).
Essen war großartig, es gab wirklich alles. Von Austern und Alaska-Seekrabben, über indische Spezialitäten bis hin zu einer riesigen Auswahl an Salaten, verschiedensten Käsesorten und Brot. Gegen 12:30 Uhr wurde dann auch der Pizzaofen angeworfen und es gab frisch gebacken Pizza aus dem Steinofen. Zum Abschluss gab es dann noch eine sehr großzügige Dessert-Theke. Ich glaube die 450 RMB haben wir im großen und ganzen wieder rein gegessen 

Brunchen im Radisson Blu

Brunchen im Radisson Blu

Brunchen im Radisson Blu

Brunchen im Radisson Blu

Brunchen im Radisson Blu

Gegen 14:30 Uhr sind wir dann mit dem Fahrer unserer Kollegen nach Pudong gefahren um den dortigen Wildlife Park zu besichtigen. Gegen 15:30 Uhr kamen wir schließlich dort an. Wir besorgten uns Tickets und starteten unsere Tour durch den Park mit einer Busfahrt durch die Gehege, ähnlich wie einige Wochen zuvor im Tigerpark in Harbin.
Nach der Bustour ging es zu Fuß weiter durch den Park. Wir bekamen, Pandas, Flamingos und Giraffen zu Gesicht. Wo jetzt, mal abgesehen von der kleinen Bustour, genau der Unterschied zu einem stinknormalen Zoo sein soll, erschloss sich allerdings uns allen nicht. Obwohl die Öffnungszeiten offiziell bis 18:00 Uhr angegeben waren, konnte man ab 17:15 Uhr leider so gut wie keine Tiere mehr in den Gehegen sehen, weshalb wir uns dann auch relativ zügig auf den Rückweg machten.
Mit dem Taxi ging es dann zum kleinen Fakemarkt, da einer meiner Kollegen noch ein paar Gürtel für einen seiner Kollegen besorgen musste. Als er aber nach 25 Minuten immer noch nicht zurück war, abgemacht waren 10 Minuten, entschlossen wir uns in die gegenüberliegende Lao Wai Jie zu gehen und uns schon einmal einen Tisch in einem Restaurant zu nehmen.
Kurze Zeit später stieß dann auch unser Shopping-Pärchen hinzu und wir konnten mit dem Bestellen beginnen.
Nach dem gemeinsamen Abendessen ging es dann gegen 21 Uhr nach Hause. Zuhause warf ich mich auf die Couch und lies bei einem Bier den Abend vor dem Fernseher ausklingen.

Am Montag war dann ausschlafen angesagt. Als dieser Punkt auf der Tagesordnung erledigt war, begab ich mich zum Fenster und musste feststellen, dass heute ein weitaus schlechteres Wetter herrschte als am Tag zuvor. Bewölkt und windig. Ich entschied mich aufgrund der aktuellen Wetterlage dazu, heute einen Heimtag zu machen, schnappte mir mein Geschäfts-Laptop und warf mich auf die Couch. Nach etwa 2 Stunden Heimarbeit befand ich dann, dass nun genug gearbeitet sei, schließlich war ja eigentlich frei und zudem noch Montag.
Ich schnappte mir die Fernbedienung und verbrachte den Nachmittag hauptsächlich damit, mir über den deutschen Sender echte Nachrichten aus Deutschland und Europa anzusehen. Zwischendurch machte ich meine Wäsche oder mir etwas zu essen.
Gegen 18:30 Uhr raffte ich mich dann dazu auf doch noch einen Fuß vor die Tür zu setzten und fuhr mit meinem eBike zum Carrefour, um bei der dortigen Reinigung meine Hemden abzugeben.
Nach einer Nudelsuppe in einem der Restaurants dort fuhr ich wieder nach Hause und verbrachte den restlichen Abend wieder auf der Couch.

So weit, so gut. Heute ist nicht alle Tage, ich komm‘ wieder – keine Frage ! ;)
Zaijian