Die Welt ist ein Buch, von dem man nur die erste Seite gelesen hat, wenn man nur sein Land gesehen hat. (Fougeret de Moubron)
Dienstag, 11. März 2014
KW 10 - Guilin
Hallo Leute,

ich war mal wieder im Urlaub. Im Kurzurlaub um genau zu sein. Dieses Mal ging es mit 7 weiteren in den Süden Chinas, nämlich nach Guilin. Guilin ist für chinesische Verhältnisse eher eine kleine Provinzstadt bis Dorf (ca. 800 000 Einwohner Kernstadt) und liegt in einer malerischen Landschaft aus Hügeln, Flüssen und Wäldern. Guilin war während des zweiten Weltkriegs vorübergehend sogar Hauptstadt Chinas und ist vor allem durch das Motiv auf dem 20RMB-Schein bekannt.

Am Freitag Morgen um 7:45 Uhr machte ich mich auf den Weg in die Lobby unseres Compounds um ein Taxi zu rufen. Leider waren in diesem Moment keine Taxis verfügbar, weshalb ich bis 8:05 Uhr warten musste, bis mir der Portier dann signalisierte, alles klar, Taxi ist unterwegs.
Mit diesem ging es dann an den 62 km entfernten Pu Dong Airport. Allerdings geriet ich nach gerade einmal einem Drittel der Strecke in einen Stau. Gegen 9 Uhr hab ich dann den anderen geschrieben und meine aktuelle Situation erklärt und bekam als Antwort: "Macht nichts, bei uns sieht´s genauso aus."
Nun gut, nach etwa der Hälfte der Strecke löste sich der Stau plötzlich auf und wir konnten wieder ungehindert in Richtung Flughafen fahren. Ich bot dem Taxifahrer 20RMB extra, wenn er es schaffen sollte, mich vor 9:30 Uhr am Flughafen abzusetzen. Er nahm das Angebot an und setzte mich tatsächlich um 9:29 Uhr am Airport ab. Die anderen waren auch schon angekommen und so ging es direkt weiter zu den Sicherheitskontrollen und zum Boarding.
Mit einer rund 20 minütigen Verspätung hoben wir gegen 11:30 Uhr in Shanghai ab und nach etwas mehr als 2h Flug sind wir dann auch schon in Guilin gelandet.
Am Flughafen wurden wir von unserem Fahrer abgeholt, den eine Freundin einer Mitreisenden organisiert hatte. Bei der Mitreisenden handelt es sich um die Lebensgefährtin eines Kollegen, welcher ebenfalls mit dabei war. Sie sollte sich im Verlauf der Reise noch als sehr "nützlich" erweisen, da sie Chinesin ist und sie uns hierdurch doch den ein- oder anderen Vorteil verschaffte.
Unser Privatfahrer fuhr uns vom Flughafen direkt an unser erstes Ziel: die Schilfrohrflötenhöhle (Ludi Yan), die sich im Berg des Lichts nordwestlich der Stadt befindet. Die Schilfrohrflötenhöhle ist eine Tropfsteinhöhle, welche typisch chinesisch, in allen möglichen Farben beleuchtet wird. Der ganze Spaß kostet dann aber auch stolze 80RMB (ca.10 Euro).

Schilfrohrflötenhöhle

Schilfrohrflötenhöhle

Schilfrohrflötenhöhle

Schilfrohrflötenhöhle

Schilfrohrflötenhöhle

Im Anschluss an die Höhle wurde uns dann noch versucht den hiesigen Tee schmackhaft zu machen, von dem ich aber aufgrund meiner letzten Tee-Erfahrung reichlich Abstand nahm.
Von der Höhle ging es dann weiter ins Hotel, welches wir günstiger bekamen, da die Freundin unserer chinesischen Mitreisenden den Hotelbesitzer gut kennt und wir für die Zimmer anstatt jeweils 1280 RMB/Nacht nur 350 RMB/Nacht zahlen mussten.
Um 17:00 Uhr trafen wir uns alle wieder in der Lobby. Mit dem Fahrer ging es dann in ein Restaurant in der Innenstadt. Wir bestellten so ziemlich alles was die Speisekarte her gab. Diverses Gemüse, verschiedene Spieße vom Grill, Ente und Schwein,...
Als es dann ans bezahlen ging, zeigte sich zum zweiten Mal warum es von Vorteil war, eine Chinesin dabei zu haben. Sie erklärte dem Kellner, dass wir auf eine Quittung verzichten, er aber im Gegenzug die Rechnung von 760 RMB auf 700 senken solle oder sie werde nie mehr ausländische Gäste in dieses Lokal mitbringen. Er willigte ein und wir bekamen unser eigentlich sowieso schon recht günstiges Essen noch günstiger.
Da wir bis zum nächsten Programmpunkt, eine Schifffahrt auf dem Kanal durch die Stadt, noch etwas Zeit hatten, ließen wir uns vom Fahrer an der Einkaufsmeile absetzen und schlenderten diese so gemütlich wie es im Regen möglich ist, entlang. Am Ende der Meile gabelte uns der Fahrer wieder auf und wir fuhren bis an die Schiffsanlegestelle. Dort erstand jeder von uns für den Preis von 190 RMB ein Ticket und dann konnte die Fahrt durch Guilin auf dem Wasser auch schon los gehen.

Kanalfahrt

Kanalfahrt

Kanalfahrt

Kanalfahrt

Kanalfahrt

Kanalfahrt

Nach etwa zwei Stunden Schifffahrt legten wir wieder an und mit dem Auto ging es dann zurück ins Hotel.

Am Samstag Morgen ging es nach einem eher mittelprächtigen Frühstück im Hotel gegen 9 Uhr los. Wir fuhren in die etwa 50km südlich liegende Kleinstadt Yangshuo, von der man eine gut zwei Stunden dauernde Flussfahrt mit kleinen, floßartigen Booten machen kann. Die Fahrt und die Umgebung von Yangshuo bieten eine ähnliche Berglandschaft wie Guilin selber, welche allerdings noch eindrucksvoller ist.

Flussfahrt

Flussfahrt

Flussfahrt

Flussfahrt

Flussfahrt

Flussfahrt

Nach der Flussfahrt sind wir in die Innenstadt von Yangshuo, um etwas zu essen.
Nach einem erneut sehr ausgiebigen aber trotzdem sehr günstigen Mahl, haben wir uns vom Fahrer an einen weiteren Attraktionspunkt fahren lassen und haben dort ein paar Bilder geschossen. Anschließend sind wir zurück in die Stadt gefahren und haben uns am Beginn der Bar- und Ladengasse absetzen lassen. Hier sind wir abwechselnd nacheinander die Läden uns Bars durchgegangen. In einer Bar entdeckten wir, sehr zur Freude unserer Homburger Kollegen, zwei alte Blechwerbeschilder der Karlsberg-Brauerei Homburg, welche von ihnen natürlich sofort abfotografiert werden mussten.

Reisegruppe Guilin

Nach etwa zwei Stunden bummeln gelangten wir an ein deutsches Wirtshaus, an dem von oben bis unten große Plakate angebracht waren auf denen diverse Oktoberfest-Szenen zu sehen waren. Als sich dann herausstellte dass die Wirtin auch Deutsche war, entschlossen wir uns dazu, hier eine Pause einzulegen und hier auch gleich unser Abendessen zu uns zu nehmen.

Shops- und Kneipengasse

Shops- und Kneipengasse

Nach dem Essen sind wir der Kneipenstraße noch bis ans Ende gefolgt und haben uns dann auf den Rückweg zu unserem Fahrer gemacht. Hierzu schlugen wir in die Parallelstraße ein, in der es auch etliche Stände, Bars und Geschäfte gibt und in der wir dann auch das folgende Schild zu sehen bekamen:

Pure Toleranz
"This shop does not welcome Japanese"

Unser Fahrer erwartete uns schon sehnsüchtigst, da wir eigentlich schon 20 Minuten früher hätten da sein sollen und er im Halteverbot stand. Nun ja, was soll ich sagen, hat ihn ja keiner dazu gezwungen dort zu parken...
Gegen 23 Uhr kamen wir dann letztendlich wieder am Hotel an in dem sich auch jeder sofort in sein Zimmer verabschiedete.

Am Sonntag ging es relativ früh raus. Wir trafen uns alle um 8 Uhr zum gemeinsamen Frühstück. Um 8:45 Uhr war dann gemeinsamer Check-Out und pünktlich um 9 Uhr ging sie dann los, die Fahrt zu den Reisterrassen von Longsheng.
Die Fahrt dorthin führte uns in das bergige Hinterland der Gegend. Etwa zwei Stunden und ein oder zwei Foto-Stopps später kamen wir schließlich an den Reisterrassen an.
Wir verabschiedeten uns am Parkplatz vom Fahrer und liefen von nun an zu dem kleinen Dorf, welches sich in mitten der Reisterrassen befindet. Auf dem Weg dorthin schloss sich eine Einheimische unserer Reisegruppe an, die von nun an ständig versuchte, uns dazu zu überreden doch etwas in ihrem kleinen Lokal zu essen.
Irgendwann sah sie ein dass wir wohl doch nicht hier waren um etwas zu essen und hielt von dem Zeitpunkt an die Klappe.

Reisterrassen

Reisterrassen

Reisterrassen

Reisterrassen

Reisterrassen

Im Dorf angekommen wurden wir eingeladen, eine Tour durch das Dorf zu machen, was wir dann auch taten. Als wir alles gesehen hatten, folgten wir dem kleinen Trampelpfad durch die Reisterrassen ins Unterdorf.

Reisterrassen

Reisterrassen

Hier sahen wir uns ebenso etwas um und bemerkten nach einem prüfenden Blick auf die Uhr, dass noch genügend Zeit bis zum Heimflug war. Aufgrund dessen blieben wir dann doch zum Essen und durften sogar entscheiden welches Huhn und welche Ente den Weg in die Küche antreten musste.
Es gab einen Hühner-Enten-Hotpot mit verschiedenem Gemüse, normalem Reis und Bamboo-Reis. Letzterer ist eine regionale Spezialität, bei der Reis zusammen mit Kürbis und anderem Gemüse in Bambusrohre gestopft wird, welche dann wiederum ins Feuer gehängt werden. Dadurch erhält der Reis einen leicht rauchigen Bambusgeschmack. Schmeckt, wenn man sich mal daran gewöhnt hat, eigentlich auch ganz gut, was wir von der Ente leider nicht behaupten konnten. Diese war verdammt zäh und hatte wohl doch schon die ein oder andere Flugstunde hinter sich.

Bamboo-Reis

Gegen 15:00 Uhr machten wir uns auf den Weg zurück zum Fahrer und mit diesem ging es dann zurück an den Flughafen. Nach einem kleinen Snack im KFC (wie gesagt die Ente war alles andere als lecker), ging es dann auch schon los mit dem Boarding und pünktlich um 19:10 Uhr hoben wir in Guilin ab. Um 21:15 Uhr landeten wir wieder wohlbehalten in Shanghai PuDong, von wo aus ich anschließend noch eine Stunde Taxifahrt vor mir hatte. Gegen 22:45 Uhr kam ich dann schlussendlich Zuhause an.

So weit so gut. Heute ist nicht alle Tage, ich komm´ wieder - keine Frage ;)
Zaijian



KW 09 – Shanghai Science & Technology Museum
Hi,
hab´s doch noch geschafft. Viel Spaß :)

Am Freitag Abend war Fernsehen angesagt. Nachdem ich mir etwas zu essen gemacht hatte, hab ich es mir es mir bei einem Feierabendbier auf der Couch gemütlich gemacht und Lethal Weapon geschaut. Anschließend bin ich dann auch relativ bald ins Bett.
Am Samstag bin ich dann zusammen mit meinem Kollegen um 11 Uhr in die Stadt gefahren. Genauer gesagt zum Shanghai Science & Technology Museum. Dort trafen wir auch, wie vereinbart, unseren Kollegen aus Taicang. Wir besorgten uns eine Eintrittskarte und machten uns auf, das Museum zu erkunden. Es gab allerlei interessante Dinge zu sehen. Von der wunderbaren Tierwelt Afrikas über die Entwicklung des Menschen und des Körperaufbaus bis hin zur Robotik, Optik und zum Mikroorganismus war alles dabei.

Shanghai Science & Technology Museum

Shanghai Science & Technology Museum

Shanghai Science & Technology Museum

Shanghai Science & Technology Museum

Vom Museum ging es dann zurück zur U-Bahnstation, in der sich auch der große Fakemarkt befindet. Hier besorgten sich meine Kollegen noch ein paar DVDs. Da wir mittlerweile alle hungrig waren, ging es mit der U-Bahn drei Stationen zurück bis zum Oriental Pearl Tower, neben dem die Super Brand Mall steht, welche wiederum das Hooters beherbergt. Am Hooters angekommen, mussten wir leider feststellen dass es wegen Umbauarbeiten geschlossen hatte. Wir entschlossen uns dazu, dem gegenüberliegenden „TGI Friday“ einen Besuch abzustatten.
Essen war soweit ganz gut, zumindest galt das für zwei von uns. Mein Kollege aus dem Compound hatte sich ein Steak bestellt und bei einem genüsslichen Bissen ins Fleisch spürte er plötzlich etwas hartes, scharfkantiges in seinem Mund – es war ein Metallspan.
Er reklamierte natürlich sofort und bekam nach einem klärenden Gespräch mit dem Manager prompt das teuerste Steak der Karte aufs Haus. So einfach kann‘s gehen…
Nach dem Essen liefen wir zurück zur U-Bahnstation und fuhren mit unserem Taicanger Kollegen zurück bis zur Linie 11. Von hier ab trennten sich unsere Wege. Er stieg in die Linie 11 um und wir ins Taxi, mit welchem wir nach Hause fuhren.
Gegen 21:00 Uhr haben wir uns dann wieder auf den Weg in die Stadt gemacht. Nach etwa einer Stunde Taxifahrt kamen wir am Ziel an: die Bounty Bar. Hier haben wir uns zum Start erst einmal zwei Bier gegönnt, ehe wir eine Hausnummer weiter ins Apartment liefen. Leider war die DJane heute nicht da und zu allem Überfluss war auch noch der zweite Raum gesperrt, weshalb wir relativ bald wieder gingen.
Mit dem Taxi ging es dann weiter ins Judys, wo wir bei einem gemütlichen Drink der Live-Musik lauschten. Gegen 23Uhr sind wir dann zu Fuß weiter ins Manhattan gezogen. Nach dem ein oder anderen Drink verließen wir auch dieses Etablissement wieder. Dieses Mal aber mit dem Ziel nach Hause zu fahren.

Am Sonntag Morgen war ausschlafen und Wohnung putzen angesagt. Nachdem ich mir anschließend etwas zu essen gemacht hatte, rief mich mein Kollege an und wollte wissen, ob ich Lust hätte mit zum kleinen Fakemarkt zu gehen. Er wollte sich einen neuen Anzug und ein paar Hemden schneidern lassen. Da ich noch nichts vor hatte, beschloss ich, ihn zu begleiten. Mit der U-Bahn ging es dann zum Hongqiao Pearl Market, in dem auch der Schneider sein Geschäft hat. Ich gab dem Schneider zuerst den Zettel mit Davids Daten, da er sich nachträglich für eine Weste entschieden hatte. Anschließend lies ich mich neu vermessen, da ich meinen Zettel nicht mehr gefunden hatte. Als dann auch noch das Muster für die Hemden ausgesucht war und sich mein Kollege ebenfalls entschlossen hatte, gingen wir weiter zum Schuhe kaufen. Ich hatte jedoch wieder mein typisches Fakemarkt-Glück, alle Schuhe die mir gefielen war nicht mehr in meiner Größe verfügbar. Mein Kollege wurde aber fündig und wir liefen anschleßend weiter zum DVD-Händler im ersten Stock, bei dem wir uns mit den neuesten Filmen eindeckten. Mit dem Taxi ging es dann wieder nach Hause, wo ich mich auf die Couch warf und mir meine neu erworbenen Filme ansah.

So weit, so gut. Heute ist nicht alle Tage, ich komm´ wieder – keine Frage ;)
Zaijian



Sonntag, 2. März 2014
KW 08 - Abschiedsfeier
Hallo Leute,

am Freitag Abend war ich mit meinem Kollegen nach der Arbeit noch in der Stadt. Wir wollten uns im Camel ein oder zwei Bierchen gönnen. Leider war dieses total überlaufen. Im Domino´s Pizza nebenan haben wir dann etwas gegessen und sind mit dem Taxi ins Judys gefahren. Dieses war aber auch sehr gut besucht und deshalb haben wir auch hier nach nur einem Bier die Segel gestrichen und sind mit dem Taxi heim gefahren.
Am Samstag hab ich mich nach dem Aufstehen ein wenig um meine Wohnung gekümmert und bin dann zusammen mit meinem Kollegen gegen 11 Uhr in die Stadt gefahren. Ziel war der große Fakemarkt. Hier trafen wir auch auf einen unserer Kollegen aus Taicang, der sich für die bevorstehende Heimreise noch einen Koffer besorgen wollte. Als jeder seine benötigten Dinge gekauft hatte, sind wir alle drei zusammen zurück zu unserem Compound gefahren. Hier erwartete uns bereits der Fahrer unseres Vorgesetzten. Mit dem Auto ging es dann zu dritt zu unserem Vorgesetzten um ihn abzuholen und anschießend sind wir alle zusammen nach Taicang gefahren. In Taicang angekommen hat sich unser Taicanger Kollege dann von uns verabschiedet und wir sind für ein paar Stunden ins Geschäft.
Um 18:30 Uhr haben wir drei uns dann auf den Weg zur Abschiedsfeier unseres Taicanger Kollegen gemacht, welchen wir Mittags mitgenommen hatten. Bis auf unseren höchsten Vorgesetzten, der sich aufgrund von eigenem Besuch entschuldigt hatte, waren alle Expats gekommen.Es gab eine runde Tafel voll mit chinesischen Köstlichkeiten.
Nach dem Essen übergaben wir ihm unter anderem ein T-Shirt, auf dem wir zuvor alle unterschrieben hatten.

Abschiedsfeier

Abschiedsfeier

Gegen 21:30 Uhr war dann der erste Teil der Abschiedsfeier beendet. Vom Restaurant sind wir zwei Straßen weiter in eine Cocktailbar namens „Riverside“. Hier wurde dann bis um 00:30 Uhr weiter gefeiert.

Abschiedsfeier

Abschiedsfeier

Vom Riverside bin ich zusammen mit unserem Abschieds-Kollegen, meinem Kollegen aus dem Compound und einem weiteren Taicanger Kollegen in einen Club in Taicang. Diesen verließen wir dann gegen 4 Uhr in der Früh und mein Shanghaier Kollege und ich sind dann mit dem Taxi nach Hause gefahren, welches wir gegen 4:30 Uhr erreichten – zumindest steht diese Uhrzeit auf der Taxiquittung...

Abschiedsfeier

Am Sonntag war dann erst einmal ausschlafen angesagt. Nach dem Aufstehen machte ich mir etwas zu essen und verbrachte den Tag wetterbedingt großteils auf der Couch. Abends bin ich dann mit meinem Kollegen noch etwas essen und einkaufen gegangen und habe anschließend den restlichen Abend wieder auf der Couch verbracht.

So weit, so gut. Heute ist nicht alle Tage, ich komm´ wieder – keine Frage ;)
Zaijian



Samstag, 22. Februar 2014
KW 07 - Harbin
Hallo liebe Leser,

dieses Wochenende haben wir (6 Kollegen, Frau von einem Kollegen und ich) einen Kurztrip nach Harbin gemacht.
Die Universitätsstadt Harbin liegt 2314km nördlich von Shanghai in der äußeren Mongolei und ist vor allem durch ihre jährliche Ice & Snow World international bekannt geworden.
Am Samstag Morgen wurde ich um 5:45 Uhr von meinem Kollegen und seiner Frau am Compound abgeholt. Von hier ging es dann direkt zum Flughafen Pudong, an dem uns die Taicanger Kollegen bereits erwarteten. Nachdem wir unsere Tickets ausgedruckt hatten, ging es auch schon direkt zum Check-In. Gepäck hatten wir ja nur Handgepäck. Bei der Sicherheitskontrolle wurde mir dann mein Duschgel weggenommen mit der Begründung es sei zu groß. Mein Kollege aus Taicang lief mit Deo, Duschgel und Parfüm durch die Schleuse und durfte alles behalten. Die Welt ist so ungerecht...
Da wir noch 45 Minuten Zeit hatten bis das Boarding beginnen sollte, setzten wir uns in der Wartehalle in ein Café. Um kurz vor 8 ging dann das Boarding los und mit dem Shuttlebus wurden wir zum Flieger gebracht, welcher pünktlich um 8:25 Uhr abhob.
Nach etwa 2,5h kamen wir auch schon im verschneiten Harbin an. Nun wurde auch jedem bewusst, auf was er sich eingelassen hatte. Am etwas außerhalb liegenden Flughafen herrschten -18°C, was für Harbin aber schon mild ist, da die Temperaturen im Winter durchaus mal zwischen -40° und -30°C liegen können.
Mit dem Taxi ging es in die 40km entfernte Stadt und dort ins Hotel. Hier mussten wir erst einmal auf unsere Kollegen im zweiten Taxi warten, da deren Fahrer nicht ganz so hurtig unterwegs war als unser, der mit 145 Km/h über die teilweise vereiste Autobahn geschossen ist – bei einem Tempolimit von 100 Km/h.
Nach kurzem Einchecken ging es direkt weiter zur Ice & Snow World, da wir sie uns in Ruhe zuerst bei Tag und dann Abends bei Nacht ansehen wollten. Nach 10 Minuten Taxifahrt kamen wir dort an und kauften uns die nicht ganz günstigen Tickets (umgerechnet fast 40 €). Nachdem wir uns alles einigermaßen in Ruhe bei Tag angesehen hatten, haben wir uns etwas zu essen geholt und die restlichen 2h bis zum Einbruch der Nacht bei einem Bier in einer Art Kiosk verbracht.
Als dann ringsherum die Lichter angingen, haben wir uns nochmal dick eingepackt und sind raus um ein paar Fotos zu machen. Wahnsinnig schön. Aber seht selbst:

Ice & Snow World

Ice & Snow World

Ice & Snow World

Ice & Snow World

Ice & Snow World

Ice & Snow World

Da aber mit dem Einschalten der Lichter auch die Besucherzahl schlagartig nach oben ging, haben wir dann doch das Weite gesucht und sind zurück ins Hotel gefahren. Nach einer halbstündigen Aufwärmpause sind wir in die Stadt marschiert. Ziel war ein Restaurant. Unterwegs haben sich zwei von uns verabschiedet, denen es dann doch zu kalt wurde. Da waren´s nur noch sechs. Wir verbliebenen haben uns dann in ein russischen Lokal gesetzt und haben dort zwar etwas chaotisch aber sehr gut gegessen. Anschließend ging es zurück ins Hotel.
Am Sonntag haben wir uns um 9 Uhr in der Lobby getroffen um gemeisam auszuchecken. Leider hatten zwei von uns das etwas falsch verstanden und sind kurz zuvor in den Frühstücksraum um zum Frühstücken. Als diese dann schliesslich auch zu uns gestossen waren, wollten wir eigentlich alle gemeinsam auschecken.
Leider gab es hier das nächste Problem, da uns die Abreise verweigert wurde. Angeblich fehlte ein Wäschebeutel. Als dieser dann anscheinend doch wieder aufgetaucht war, konnten wir, mit etwas Verspätung, unseren heutigen Tag starten. Erster Halt war das nahegelegene Starbucks, in dem wir etwas frühstückten. Von hier aus ging es mit dem Taxi in den sibirischen Tigerpark.
Hier gab es geschätzt weit über 100 Tiger zu sehen, welche teilweise unter fragwürdigen Bedingungen ihr Dasein fristen. A la Jurassic Park, sind wir mit einem Bus in das Gelände hinein gefahren, da sich einige der Tiger "frei" bewegen konnten. Nach einer etwa 20 minütigen Fahrt durch das Gelände konnte man durch einen Laufweg, welcher einen über die Gehege führt, die Tiger von oben betrachten. Hier hatten wir auch die Möglichkeit, die Tiger mit einem zuvor gekauften, lebenden Huhn zu füttern. Diese Aktion hatte glaube ich die Zerstörung einer Illusion eines kleinen Jungen zur Folge. Zumindest hat er auf einmal geschrien und geheult wie am Spiess. Nun ja, ces't la vie.

Sibirischer Tiger-Park

Sibirischer Tiger-Park

Sibirischer Tiger-Park

Sibirischer Tiger-Park

Mit den teilweise abstoßenden Eindrücken vom Tigerpark ging es dann mit dem Taxi weiter zum Polaraquarium. Dort gab neben diversen Fischarten auch einen Säugetier-Bereich welcher sich dem Thema Polar widmet. Leider müssen die Tiere hier ebenfalls in unwürdigen Behausungen leben und als wäre das nicht genug, kommt zu allem Überfluss auch noch die chinesische Bevölkerung hinzu, welche aber auch mal überhaupt kein Verständnis dafür aufbringt das z.B. ein Schneefuchs auch mal schlafen will. Stattdessen wird gegen die Scheibe geschlagen und getreten damit das arme Vieh mal etwas macht.
Das letzte Drittel des Aquariums haben wir dann zügig hinter uns gebracht, da wir genug Elend gesehen hatten.
Mit dem Taxi sind wir dann zu einem Restaurant gefahren, indem wir einmal quer durch die Speisekarte bestellten. Gesättigt und glücklich ging es dann zurück zum Hotel um unser Gepäck abzuholen, welches wir morgens dort an der Rezeption geparkt hatten. Hier erwartete und aber ein Problem. Das Hotel konnte uns kein Taxi rufen, da es um diese Uhrzeit anscheinend nicht möglich sei zwei freie Taxis zu bekommen.
Wir entschlossen uns dazu, es auf eigene Faust zu versuchen und stellten uns an die Straße. 15 Minuten und etliche Versuche später mussten wir feststellen, dass wohl tatsächlich die halbe Stadt mit dem Taxi unterwegs ist. Wir liefen zurück zum Hotel und ließen uns zwei Taxis auf 18:30 Uhr bestellen. Vier von uns versuchten es aber weiterhin ein Taxi an der Straße zu bekommen, womit sie schließlich auch Erfolg hatten. Als dann um 18:30 Uhr wie bestellt zwei Taxis auftauchten, hatten wir übrig gebliebenen nun eine kleine Diskussion mit den Taxi-Fahrern in der es darum ging, wieso wir zwei Taxis bestellen wenn wir doch nur eins brauchen. Nachdem dieses Thema auch geklärt war, konnten wir nun endlich zum Flughafen aufbrechen. 40 Minuten später kamen wir am Flughafen an, an dem uns die anderen aufgrund der wenig verbleibenden Zeit bis zum Abflug bereits etwas nervös erwarteten. Zu allem Überfluss waren dann auch die Schalter der Airline nicht mehr besetzt, weshalb wir zum Flughafen-Serviceschalter mussten und uns unsere Tickets dort ausdrucken ließen. Hier hatten wir aber Glück im Unglück. Wir bekamen ein kostenloses Business Class Upgrade, da der Flieger überbucht war. Von den anderen vier hatte einer ebenso das Glück in der Business Class sitzen zu dürfen. Nach dem Start kamen die anderen drei, welche Economy Tickets hatten zu uns in die Business Class, da hier noch exakt drei Plätze frei waren. Der Stewart schaute zuerst zwar etwas verwirrt drein, hat uns aber alle dort sitzen lassen. Um 22:40 Uhr sind wir dann wieder in Shanghai gelandet und gegen 24 Uhr war ich wieder daheim.

So weit, so gut. Heute ist nicht alle Tage - ich komm´ wieder, keine Frage ;)
Zaijian