Die Welt ist ein Buch, von dem man nur die erste Seite gelesen hat, wenn man nur sein Land gesehen hat. (Fougeret de Moubron)
Dienstag, 11. März 2014
KW 10 - Guilin
Hallo Leute,

ich war mal wieder im Urlaub. Im Kurzurlaub um genau zu sein. Dieses Mal ging es mit 7 weiteren in den Süden Chinas, nämlich nach Guilin. Guilin ist für chinesische Verhältnisse eher eine kleine Provinzstadt bis Dorf (ca. 800 000 Einwohner Kernstadt) und liegt in einer malerischen Landschaft aus Hügeln, Flüssen und Wäldern. Guilin war während des zweiten Weltkriegs vorübergehend sogar Hauptstadt Chinas und ist vor allem durch das Motiv auf dem 20RMB-Schein bekannt.

Am Freitag Morgen um 7:45 Uhr machte ich mich auf den Weg in die Lobby unseres Compounds um ein Taxi zu rufen. Leider waren in diesem Moment keine Taxis verfügbar, weshalb ich bis 8:05 Uhr warten musste, bis mir der Portier dann signalisierte, alles klar, Taxi ist unterwegs.
Mit diesem ging es dann an den 62 km entfernten Pu Dong Airport. Allerdings geriet ich nach gerade einmal einem Drittel der Strecke in einen Stau. Gegen 9 Uhr hab ich dann den anderen geschrieben und meine aktuelle Situation erklärt und bekam als Antwort: "Macht nichts, bei uns sieht´s genauso aus."
Nun gut, nach etwa der Hälfte der Strecke löste sich der Stau plötzlich auf und wir konnten wieder ungehindert in Richtung Flughafen fahren. Ich bot dem Taxifahrer 20RMB extra, wenn er es schaffen sollte, mich vor 9:30 Uhr am Flughafen abzusetzen. Er nahm das Angebot an und setzte mich tatsächlich um 9:29 Uhr am Airport ab. Die anderen waren auch schon angekommen und so ging es direkt weiter zu den Sicherheitskontrollen und zum Boarding.
Mit einer rund 20 minütigen Verspätung hoben wir gegen 11:30 Uhr in Shanghai ab und nach etwas mehr als 2h Flug sind wir dann auch schon in Guilin gelandet.
Am Flughafen wurden wir von unserem Fahrer abgeholt, den eine Freundin einer Mitreisenden organisiert hatte. Bei der Mitreisenden handelt es sich um die Lebensgefährtin eines Kollegen, welcher ebenfalls mit dabei war. Sie sollte sich im Verlauf der Reise noch als sehr "nützlich" erweisen, da sie Chinesin ist und sie uns hierdurch doch den ein- oder anderen Vorteil verschaffte.
Unser Privatfahrer fuhr uns vom Flughafen direkt an unser erstes Ziel: die Schilfrohrflötenhöhle (Ludi Yan), die sich im Berg des Lichts nordwestlich der Stadt befindet. Die Schilfrohrflötenhöhle ist eine Tropfsteinhöhle, welche typisch chinesisch, in allen möglichen Farben beleuchtet wird. Der ganze Spaß kostet dann aber auch stolze 80RMB (ca.10 Euro).

Schilfrohrflötenhöhle

Schilfrohrflötenhöhle

Schilfrohrflötenhöhle

Schilfrohrflötenhöhle

Schilfrohrflötenhöhle

Im Anschluss an die Höhle wurde uns dann noch versucht den hiesigen Tee schmackhaft zu machen, von dem ich aber aufgrund meiner letzten Tee-Erfahrung reichlich Abstand nahm.
Von der Höhle ging es dann weiter ins Hotel, welches wir günstiger bekamen, da die Freundin unserer chinesischen Mitreisenden den Hotelbesitzer gut kennt und wir für die Zimmer anstatt jeweils 1280 RMB/Nacht nur 350 RMB/Nacht zahlen mussten.
Um 17:00 Uhr trafen wir uns alle wieder in der Lobby. Mit dem Fahrer ging es dann in ein Restaurant in der Innenstadt. Wir bestellten so ziemlich alles was die Speisekarte her gab. Diverses Gemüse, verschiedene Spieße vom Grill, Ente und Schwein,...
Als es dann ans bezahlen ging, zeigte sich zum zweiten Mal warum es von Vorteil war, eine Chinesin dabei zu haben. Sie erklärte dem Kellner, dass wir auf eine Quittung verzichten, er aber im Gegenzug die Rechnung von 760 RMB auf 700 senken solle oder sie werde nie mehr ausländische Gäste in dieses Lokal mitbringen. Er willigte ein und wir bekamen unser eigentlich sowieso schon recht günstiges Essen noch günstiger.
Da wir bis zum nächsten Programmpunkt, eine Schifffahrt auf dem Kanal durch die Stadt, noch etwas Zeit hatten, ließen wir uns vom Fahrer an der Einkaufsmeile absetzen und schlenderten diese so gemütlich wie es im Regen möglich ist, entlang. Am Ende der Meile gabelte uns der Fahrer wieder auf und wir fuhren bis an die Schiffsanlegestelle. Dort erstand jeder von uns für den Preis von 190 RMB ein Ticket und dann konnte die Fahrt durch Guilin auf dem Wasser auch schon los gehen.

Kanalfahrt

Kanalfahrt

Kanalfahrt

Kanalfahrt

Kanalfahrt

Kanalfahrt

Nach etwa zwei Stunden Schifffahrt legten wir wieder an und mit dem Auto ging es dann zurück ins Hotel.

Am Samstag Morgen ging es nach einem eher mittelprächtigen Frühstück im Hotel gegen 9 Uhr los. Wir fuhren in die etwa 50km südlich liegende Kleinstadt Yangshuo, von der man eine gut zwei Stunden dauernde Flussfahrt mit kleinen, floßartigen Booten machen kann. Die Fahrt und die Umgebung von Yangshuo bieten eine ähnliche Berglandschaft wie Guilin selber, welche allerdings noch eindrucksvoller ist.

Flussfahrt

Flussfahrt

Flussfahrt

Flussfahrt

Flussfahrt

Flussfahrt

Nach der Flussfahrt sind wir in die Innenstadt von Yangshuo, um etwas zu essen.
Nach einem erneut sehr ausgiebigen aber trotzdem sehr günstigen Mahl, haben wir uns vom Fahrer an einen weiteren Attraktionspunkt fahren lassen und haben dort ein paar Bilder geschossen. Anschließend sind wir zurück in die Stadt gefahren und haben uns am Beginn der Bar- und Ladengasse absetzen lassen. Hier sind wir abwechselnd nacheinander die Läden uns Bars durchgegangen. In einer Bar entdeckten wir, sehr zur Freude unserer Homburger Kollegen, zwei alte Blechwerbeschilder der Karlsberg-Brauerei Homburg, welche von ihnen natürlich sofort abfotografiert werden mussten.

Reisegruppe Guilin

Nach etwa zwei Stunden bummeln gelangten wir an ein deutsches Wirtshaus, an dem von oben bis unten große Plakate angebracht waren auf denen diverse Oktoberfest-Szenen zu sehen waren. Als sich dann herausstellte dass die Wirtin auch Deutsche war, entschlossen wir uns dazu, hier eine Pause einzulegen und hier auch gleich unser Abendessen zu uns zu nehmen.

Shops- und Kneipengasse

Shops- und Kneipengasse

Nach dem Essen sind wir der Kneipenstraße noch bis ans Ende gefolgt und haben uns dann auf den Rückweg zu unserem Fahrer gemacht. Hierzu schlugen wir in die Parallelstraße ein, in der es auch etliche Stände, Bars und Geschäfte gibt und in der wir dann auch das folgende Schild zu sehen bekamen:

Pure Toleranz
"This shop does not welcome Japanese"

Unser Fahrer erwartete uns schon sehnsüchtigst, da wir eigentlich schon 20 Minuten früher hätten da sein sollen und er im Halteverbot stand. Nun ja, was soll ich sagen, hat ihn ja keiner dazu gezwungen dort zu parken...
Gegen 23 Uhr kamen wir dann letztendlich wieder am Hotel an in dem sich auch jeder sofort in sein Zimmer verabschiedete.

Am Sonntag ging es relativ früh raus. Wir trafen uns alle um 8 Uhr zum gemeinsamen Frühstück. Um 8:45 Uhr war dann gemeinsamer Check-Out und pünktlich um 9 Uhr ging sie dann los, die Fahrt zu den Reisterrassen von Longsheng.
Die Fahrt dorthin führte uns in das bergige Hinterland der Gegend. Etwa zwei Stunden und ein oder zwei Foto-Stopps später kamen wir schließlich an den Reisterrassen an.
Wir verabschiedeten uns am Parkplatz vom Fahrer und liefen von nun an zu dem kleinen Dorf, welches sich in mitten der Reisterrassen befindet. Auf dem Weg dorthin schloss sich eine Einheimische unserer Reisegruppe an, die von nun an ständig versuchte, uns dazu zu überreden doch etwas in ihrem kleinen Lokal zu essen.
Irgendwann sah sie ein dass wir wohl doch nicht hier waren um etwas zu essen und hielt von dem Zeitpunkt an die Klappe.

Reisterrassen

Reisterrassen

Reisterrassen

Reisterrassen

Reisterrassen

Im Dorf angekommen wurden wir eingeladen, eine Tour durch das Dorf zu machen, was wir dann auch taten. Als wir alles gesehen hatten, folgten wir dem kleinen Trampelpfad durch die Reisterrassen ins Unterdorf.

Reisterrassen

Reisterrassen

Hier sahen wir uns ebenso etwas um und bemerkten nach einem prüfenden Blick auf die Uhr, dass noch genügend Zeit bis zum Heimflug war. Aufgrund dessen blieben wir dann doch zum Essen und durften sogar entscheiden welches Huhn und welche Ente den Weg in die Küche antreten musste.
Es gab einen Hühner-Enten-Hotpot mit verschiedenem Gemüse, normalem Reis und Bamboo-Reis. Letzterer ist eine regionale Spezialität, bei der Reis zusammen mit Kürbis und anderem Gemüse in Bambusrohre gestopft wird, welche dann wiederum ins Feuer gehängt werden. Dadurch erhält der Reis einen leicht rauchigen Bambusgeschmack. Schmeckt, wenn man sich mal daran gewöhnt hat, eigentlich auch ganz gut, was wir von der Ente leider nicht behaupten konnten. Diese war verdammt zäh und hatte wohl doch schon die ein oder andere Flugstunde hinter sich.

Bamboo-Reis

Gegen 15:00 Uhr machten wir uns auf den Weg zurück zum Fahrer und mit diesem ging es dann zurück an den Flughafen. Nach einem kleinen Snack im KFC (wie gesagt die Ente war alles andere als lecker), ging es dann auch schon los mit dem Boarding und pünktlich um 19:10 Uhr hoben wir in Guilin ab. Um 21:15 Uhr landeten wir wieder wohlbehalten in Shanghai PuDong, von wo aus ich anschließend noch eine Stunde Taxifahrt vor mir hatte. Gegen 22:45 Uhr kam ich dann schlussendlich Zuhause an.

So weit so gut. Heute ist nicht alle Tage, ich komm´ wieder - keine Frage ;)
Zaijian



KW 09 – Shanghai Science & Technology Museum
Hi,
hab´s doch noch geschafft. Viel Spaß :)

Am Freitag Abend war Fernsehen angesagt. Nachdem ich mir etwas zu essen gemacht hatte, hab ich es mir es mir bei einem Feierabendbier auf der Couch gemütlich gemacht und Lethal Weapon geschaut. Anschließend bin ich dann auch relativ bald ins Bett.
Am Samstag bin ich dann zusammen mit meinem Kollegen um 11 Uhr in die Stadt gefahren. Genauer gesagt zum Shanghai Science & Technology Museum. Dort trafen wir auch, wie vereinbart, unseren Kollegen aus Taicang. Wir besorgten uns eine Eintrittskarte und machten uns auf, das Museum zu erkunden. Es gab allerlei interessante Dinge zu sehen. Von der wunderbaren Tierwelt Afrikas über die Entwicklung des Menschen und des Körperaufbaus bis hin zur Robotik, Optik und zum Mikroorganismus war alles dabei.

Shanghai Science & Technology Museum

Shanghai Science & Technology Museum

Shanghai Science & Technology Museum

Shanghai Science & Technology Museum

Vom Museum ging es dann zurück zur U-Bahnstation, in der sich auch der große Fakemarkt befindet. Hier besorgten sich meine Kollegen noch ein paar DVDs. Da wir mittlerweile alle hungrig waren, ging es mit der U-Bahn drei Stationen zurück bis zum Oriental Pearl Tower, neben dem die Super Brand Mall steht, welche wiederum das Hooters beherbergt. Am Hooters angekommen, mussten wir leider feststellen dass es wegen Umbauarbeiten geschlossen hatte. Wir entschlossen uns dazu, dem gegenüberliegenden „TGI Friday“ einen Besuch abzustatten.
Essen war soweit ganz gut, zumindest galt das für zwei von uns. Mein Kollege aus dem Compound hatte sich ein Steak bestellt und bei einem genüsslichen Bissen ins Fleisch spürte er plötzlich etwas hartes, scharfkantiges in seinem Mund – es war ein Metallspan.
Er reklamierte natürlich sofort und bekam nach einem klärenden Gespräch mit dem Manager prompt das teuerste Steak der Karte aufs Haus. So einfach kann‘s gehen…
Nach dem Essen liefen wir zurück zur U-Bahnstation und fuhren mit unserem Taicanger Kollegen zurück bis zur Linie 11. Von hier ab trennten sich unsere Wege. Er stieg in die Linie 11 um und wir ins Taxi, mit welchem wir nach Hause fuhren.
Gegen 21:00 Uhr haben wir uns dann wieder auf den Weg in die Stadt gemacht. Nach etwa einer Stunde Taxifahrt kamen wir am Ziel an: die Bounty Bar. Hier haben wir uns zum Start erst einmal zwei Bier gegönnt, ehe wir eine Hausnummer weiter ins Apartment liefen. Leider war die DJane heute nicht da und zu allem Überfluss war auch noch der zweite Raum gesperrt, weshalb wir relativ bald wieder gingen.
Mit dem Taxi ging es dann weiter ins Judys, wo wir bei einem gemütlichen Drink der Live-Musik lauschten. Gegen 23Uhr sind wir dann zu Fuß weiter ins Manhattan gezogen. Nach dem ein oder anderen Drink verließen wir auch dieses Etablissement wieder. Dieses Mal aber mit dem Ziel nach Hause zu fahren.

Am Sonntag Morgen war ausschlafen und Wohnung putzen angesagt. Nachdem ich mir anschließend etwas zu essen gemacht hatte, rief mich mein Kollege an und wollte wissen, ob ich Lust hätte mit zum kleinen Fakemarkt zu gehen. Er wollte sich einen neuen Anzug und ein paar Hemden schneidern lassen. Da ich noch nichts vor hatte, beschloss ich, ihn zu begleiten. Mit der U-Bahn ging es dann zum Hongqiao Pearl Market, in dem auch der Schneider sein Geschäft hat. Ich gab dem Schneider zuerst den Zettel mit Davids Daten, da er sich nachträglich für eine Weste entschieden hatte. Anschließend lies ich mich neu vermessen, da ich meinen Zettel nicht mehr gefunden hatte. Als dann auch noch das Muster für die Hemden ausgesucht war und sich mein Kollege ebenfalls entschlossen hatte, gingen wir weiter zum Schuhe kaufen. Ich hatte jedoch wieder mein typisches Fakemarkt-Glück, alle Schuhe die mir gefielen war nicht mehr in meiner Größe verfügbar. Mein Kollege wurde aber fündig und wir liefen anschleßend weiter zum DVD-Händler im ersten Stock, bei dem wir uns mit den neuesten Filmen eindeckten. Mit dem Taxi ging es dann wieder nach Hause, wo ich mich auf die Couch warf und mir meine neu erworbenen Filme ansah.

So weit, so gut. Heute ist nicht alle Tage, ich komm´ wieder – keine Frage ;)
Zaijian